Nachtgedanken (Ponuré myšlenky, 2006)
Překlad Reiner Pfleiderer.
Dramatizace Jörg Jannings.
Hudba Wolfgang Florey.
Režie Jörg Jannings.
V hlavní roli Gisela May.
Produkce NDR 2006 (stereo 37 min.).
Premiéra 15. 11. 2006, 20:00 hod., NDR Kultur.
Inhaltsangabe:
Die Filmschauspielerin Marlene Dietrich lebte in ihren letzten Jahren zurückgezogen in Paris. Viele Nächte durchwachte die einsam gewordene Diva mit Erinnerungen an einstige Weggefährten und schrieb ihre zwischen Nachtmahren und Liebesgeflüster schwebenden poetischen „Nachtgedanken“ nieder. Die knappen Gedichte und fein ziselierten Miniaturen zeigen Marlene Dietrich als sensible, scharfzüngige und genaue Beobachterin. Die „Nachtgedanken“ sind ein melancholischer Abschied von der versunkenen Welt der Ikonen des 20. Jahrhunderts.
Die Autorin
Marlene Dietrich, geboren am 27. Dezember 1901 in Schöneberg/Berlin, gestorben am 6. Mai 1992 in Paris, wurde als Schauspielerin berühmt – unter anderem durch den Film „Der Blaue Engel“ (1930). Sie lebte und arbeitete ab 1930 in den USA; kehrte 1960 nach Deutschland zurück und lebte ab 1976 zurückgezogen in Paris, wo sie auch starb.
ANOTACE
Gisela May schlüpft in die Rolle der alternden Marlene Dietrich. Viele Nächte durchwachte die einsam gewordene Diva mit Erinnerungen und schrieb ihre zwischen Nachtmahren und Liebesgeflüster schwebenden poetischen „Nachtgedanken“ nieder: ein unsentimentaler Abschied von der Welt des Scheins.
Marlene Dietrich: „Nachtgedanken“
Wir wissen wenig über die letzten Lebensjahre der großen Diva. Zurückgezogen lebte sie in ihrer Wohnung in Paris. In einsamen Nächten wurde sie zur Lyrikerin – schrieb Gedichte, notierte Gedanken. Jetzt sind Marlene Dietrichs „Nachtgedanken“ erschienen.
Eigentlich dachten wir, alles über Marlene Dietrich zu wissen, doch nun kommt heraus, die legendäre Diva war auch eine heimliche Dichterin. In ihren letzten Lebensjahren fasste sie in Versform, was sie an ihren Freunden wie Simone Signoret, Richard Burton oder Maximilian Schell beobachtete.
Die bisher unbekannten Texte hat nun Marlenes Tochter Maria Riva herausgeben. Sie wohnt in Palm Springs, in der Stadt der Reichen und Schönen. Von hier aus räumt sie auch das Klischee aus der Welt, dass sich ihre Mutter zurückgezogen hat, weil sie angeblich Angst davor hatte, alt auszusehen.
Maria Riva – Tochter von Marlene Dietrich:
„Sie hat es getan, weil sie wirklich genug hatte, um Dietrich zu sein, um an Dietrich immer zu arbeiten, dass das Haar so richtig ist, die Wimpern so sind und die Schminke so ist und ihr Körper so aussieht und die Kleider so aussehen, dass es immer so ist wie die Leute sich erinnern.“
Es war Ende der 70er Jahre, als sich Marlene zurückzieht, sich einigelt in ihre Pariser Wohnung, die sie nie wieder verlässt.
In schlaflosen Nächten holt sie sich die Schreibmaschine ins Bett und vertreibt ihre Einsamkeit mit Erinnerungen über verstorbene Freunde.
Marlene Dietrich enthüllt intime Details, Gefühle, auch ihre narzisstische Beziehung zur Tochter spiegelt sich wider.
Im Schatten
Meiner Seele
lebt
mein Kind
In den
Fenstern
Meiner Seele
Lebt mein Kind
Mein Kind
Aus mir geboren
Nie verloren
Bleibt
Mein Kind
Verloren
Wieder
Geboren
Mein Kind
Maria Riva:
„‚I made you’, ‚ich habe Dich gemacht’, hat sie mir immer gesagt. Ich habe nicht so gut Dein Haar gemacht, das ist zu dünn, und Deine Beine sind nicht so hübsch, da habe ich einen Fehler gemacht, aber ich habe Dich fabriziert.“
Marlene berichtet in ihren „Nachtgedanken“ über Amerikas Filmstadt, den Oscar, das Reisen, Kochen, Stricken und natürlich auch über Männer.
Ihren Ehemann Rudi Sieber verschweigt sie allerdings. Kein Gedicht ist er ihr wert.
Dafür findet sie schwärmerische Worte für Josef von Sternberg, ihrem „Dompteur“, der sie führte „an der Leine wie einen Hund“.
Ein anderer Liebhaber: Erich Maria Remarque. Er posiert hier für Marlenes Superacht-Kamera. Er war, so Marlene: „voller Komplexe“ und „leicht zu lieben“.
Ganz anders ihr Liebesverhältnis zu Jean Gabin. Unerträglich war für Marlene seine Eifersucht. In ihren „Nachtgedanken“ heißt es: „Er war grob zu seinen Opfern, körperlich wie in der Liebe“ – „Liebe meines Lebens„.
Maria Riva:
„Erstensmal wusste meine Mutter nicht, was Liebe ist, dachte, sie hat es erfunden. Sie spielte es wunderbar, und sie hat es geglaubt, dass es wahr war, aber es war nicht die Wirklichkeit.“
Die „Nachtgedanken“ enthalten beachtenswerte Gedichte. Einblicke, die aufhorchen lassen. Da kommt eine ganz andere Dietrich zu Wort: Eine melancholische Marlene, eine schwermütige Diva am Ende ihrer Tage.
(Ein Beitrag von Margarete Maria Kreuzer)
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