Speicher (Sýpka, 2008)
Účinkují Peter Brombacher, René Dumont, Hans Kremer, Stefan Merki, Steven Scharf.
Nastudoval BR a Münchner Kammerspiele v roce 2008. Premiéra 25. 1. 2008 (20:30 h.).
Pozn.: Thematischer und formaler Ausgangspunkt für „Speicher“ ist „VariaVision – Unendliche Fahrt“, die 1965 realisierte, heute verschollene intermediale Arbeit von Alexander Kluge (Texte), Edgar Reitz (Filme) und Josef Anton Riedl (Musik) zum Thema des Reisens.
„VariaVision“ versuchte als Rauminstallation durch die gleichzeitige Vorführung und Wiedergabe von Filmen, mehrkanaliger Musik und Sprache eine neue und andere Wahrnehmung von Musik, Film und Text zu verwirklichen. Reitz und Kluge unterrichteten damals an der internationalen Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm, die in der kurzen Zeit ihres Bestehens zwischen 1955 und 1968 maßgeblich die deutsche und internationale Design-, Kunst- und Mediengeschichte geprägt hat. Die HfG führte als private Hochschule, getragen durch die Geschwister-Scholl-Stiftung, die gewaltsam beendete Tradition des Bauhauses fort und definierte für die BRD die Begriffe Moderne/Utopie/Gestaltung/Alltagskultur/Erziehung/frühe digitale Kultur im Sinne eines demokratischen und ästhetischen Neuanfangs in Deutschland nach 1945, zwischen Utopien und Realitätssinn. So befand sich in der Hochschule ab 1963 eines der ersten elektronischen Studios in Westdeutschland, das 1959 in München gegründete Siemens-Studio für elektronische Musik. Das Studio mit seinem Versprechen von neuen, rein elektronisch erzeugten Klängen, wurde seinerzeit sehr erfolgreich international von Komponisten und Musikproduzenten genutzt, heute ist es im Deutschen Museum München ausgestellt. Riedl realisierte in diesem Studio die Musik für „VariaVision“.
Für „Speicher“ hat Michaela Melián das Studio im Deutschen Museum München noch einmal zum Klingen gebracht. Diese Klänge, Töne, Geräusche wurden aufgezeichnet und bilden die klanglichen Basisbausteine für eine neue Komposition. Zudem befragt Melián Edgar Reitz und Josef Anton Riedl zur Entstehung von „VariaVision“, und verschränkt die Aussagen mit neuen Texten zu Reise und Bewegung. In tönenden Schleifen und Spiralen verschränken sich Erzählungen und Zeitebenen mit dem Heute.. (anotace)
Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:
»Michaela Meliáns Hörspiel „Speicher“ beeindruckt mit einer klaren musikalischen und poetischen Struktur, in der das Thema des Reisens und Wanderns, des Fremdseins und der Sehnsucht nach dem Fremden über einen Zeitraum von zwei Jahrhunderten entfaltet wird. „Mit dem Stadtplan von London den Harz durchwandern“ – der Satz bezeichnet das Bauprinzip der Mehransichtigkeit und der schwebenden Bedeutungen. Wie thematische Aspekte, europäische Orte und Wanderbewegungen von den Romantikern bis hin zu Wirtschaftsflüchtlingen, Grenzgängern und Schleppern sowie den Flüchtenden aus dem Iran im späten 20. Jahrhundert verbunden werden, nämlich in Schleifen, Kreisen, Wiederholungen und Spiralen, macht das Hörspiel zu einem sanft dynamischen Raum, der von Zitaten durchweht ist. Sprachspiel, Wortarchive und Ketten von Assoziationsfamilien aus dem Bereich des Reisens tragen zu der meditativen Atmosphäre bei.
Das Hörspiel ist nicht nur eine Hommage an die Reisenden. Die Klänge, Geräusche und Töne bezieht die Künstlerin, Hörspielmacherin und Musikerin aus der heute verschollenen, aber inzwischen rekonstruierten intermedialen Arbeit „VariaVision“ von Alexander Kluge, Edgar Reitz und Josef Anton Riedl. 1965 realisierten sie es zum Thema des Reisens im Siemens Studio für elektronisch erzeugte Klänge. Aus diesem Studio, das sich heute in Deutschen Museum in München befindet, bezogen Melián und Oesterheit die klanglichen Basisbausteine für ihre Komposition..« (úsudek poroty)
Alternativní název: Špejchar.
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