Vernissage (Vernisáž, 1977)

Václav Havel. Rozhlasová úprava divadelní aktovky. Překlad a rozhlasová úprava Gabriel Laub. Režie Jörg Jannings.

Osoby a obsazení: Věra (Lieselotte Rau), Michael (Rolf Schult), Ferdinand Vaněk (Otto Sander).

Nastudoval  NDR/RIAS v roce 1977 (41 min., stereo).

Pozn.: Der weltbekannte tschechische Dramatiker Václav Havel, wurde in seiner Heimat außer Gesetz gestellt, wie viele andere Intellektuelle, die sich für die Vermenschlichung des Sozialismus eingesetzt hatten. Seit 1969 unter Berufsverbot, arbeitete er eine Zeit lang als Hilfsarbeiter in einer Brauerei. Seine Stücke wollten nicht nur ein Zeugnis über die damalige Tschechoslowakei sein sie waren und sind mehr. Ihre Inhalte haben heute wie damals Gültigkeit. «Vernissage» ist kein Stück über den Snobismus, viel mehr über die Flucht von enttäuschten, resignierten Intelligenzlern in den Snobismus.
Das Ehepaar Vera und Michael hat sich mit dem herrschenden Regime arrangiert, aus purem Opportunismus. Michael hat irgendeinen guten Posten, er reist sogar oft dienstlich in den Westen, was ihren für Prager Verhältnisse hohen Lebensstandard bedeutend verbessert. Sie ziehen sich ins Private zurück, in die Festung Familie und Wohnung. Ihr Ehrgeiz ist, alles zu haben, was modisch, teuer und für ihre Mitbürger unerreichbar ist.
Trotz aller ihrer Konsum- und Wohlstandserfolge fühlen sie sich nicht sicher, brauchen Bestätigung. Deshalb laden sie ihren Freund Ferdinand, einen verfemten Schriftsteller, der in einer Brauerei arbeitet, zur Einweihung «Vernissage» ihrer soeben perfekt eingerichteten Wohnung ein. Sie legen ihm ihr Lebensprogramm dar, versuchen ihn zu einem Kompromiss mit der Macht zu verlocken, weil Ferdinands Bekehrung für sie eine Bestätigung wäre…  (anotace)

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