Prinz Friedrich von Homburg (Princ Bedřich Homburský, 1950)

Heinrich von Kleist. Rozhlasová adaptace divadelní hry „Prinz Friedrich von Homburg oder die Schlacht bei Fehrbellin“. Hudba Hans Ebert. Rozhlasová úprava a režie Otto Kurth.

Osoby a obsazení : Kurfürst Friedrich Wilhelm (Erich Ziegel),  Kurfürstin (Miriam Ziegel-Horwitz),  Princezna Natalie von Oranien (Christiane Felsmann),  Polní maršál Dörfling (Ernst Stahl-Nachbaur),  Princ Friedrich von Homburg (Hans Quest),  Plukovník Kottwitz (Rudolf Reiff),  Hennings, plukovník infanterie (Ulrich Folkmar), Hrabě Truchß (Horst Raspe),  Hrabě Hohenzollern (Ernst Schlott),  Strantz (Otto Arneth),  Rytmistr von der Götz (Adolf Ziegler),  Hrabě Georg von Sparn (Klaus W. Krause),  Franz, sluha (Leonhard Ender),  Jezdec (Johannes Mühlstedt),  dvorní dáma (Ursula Bode),  vypravěč (Alois Maria Giani).

Natočeno v produkci BR v roce 1950 (87 min., mono). Obnovená premiéra 22. 8. 2010 (HR 2) v rámci ARD RadioFestival „Große Stimmen – Große Namen“.
Pozn.: „Ist es ein Traum?“ – „Ein Traum, was sonst?“ In schlafwandlerischem Zustand phantasiert Prinz Friedrich von Homburg im Schlosspark von Fehrbellin von zukünftigem Kriegsruhm und seiner Liebe zu Prinzessin Natalie. Als vor der Schlacht gegen das schwedische Heer den Offizieren der Schlachtplan bekanntgegeben wird, überhört er – noch ganz mit seinen Träumen beschäftigt – die Order des Kurfürsten, nicht ohne dessen ausdrücklichen Befehl in die Schlacht einzugreifen: Er stürmt vorzeitig in den Kampf und erringt den Sieg. Ein kardinaler Fehler, der ihm fast das Leben kostet. Homburg wird wegen Befehlsverweigerung zum Tode verurteilt. Erst als
er sein Urteil akzeptiert, wendet sich sein Schicksal.


Prinz Friedrich von Homburg, verführt durch Träume von Ruhm, Glück und Liebe, verstößt in jugendlichem Überschwang während der Schlacht bei Fehrbellin gegen den militärischen Gehorsam. Obwohl dadurch ein glänzender Sieg errungen wird, will der Kurfürst aus Staatsraison die Todesstrafe über den Prinzen verhängen. Als er um Gnade fleht, soll er sein eigener Richter sein. Er erkennt, dass er die Gemeinschaft aus persönlichem Ehrgeiz und Ruhmsucht gefährdet hat. Der Prinz begreift seine Verantwortung für das Ganze der Gesellschaft, und der Kurfürst gibt der Jugend und der Liebe ihr Recht, nicht dem unabdingbaren preußischen Gehorsam.

Kleists Spiel um das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft zeigt – sogar mit leisem Humor – einen untypischen, empfindsamen und ängstlichen Helden. Kein Drama um preußischen Gehorsam also ist dieses Schauspiel aus den Jahren 1809-1811, sondern eine sensible Reflektion über das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft. Darum lehnten vor allem die Preußen das Stück zu Beginn des kriegerischen 19. Jahrhunderts ab.
Das letzte vollendete Drama „Prinz Friedrich von Homburg“ erschien in den Hinterlassenen Schriften und wurde 10 Jahre nach Kleists Freitod, in Wien am Burgtheater uraufgeführt, in Berlin wegen der Kritik am blinden Gehorsam stark zensuriert erst 1826.

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