Bericht für eine Akademie (Zpráva pro akademii, 1963)

Monolog. Franz Kafka. Režie Willi Schmidt. Účinkuje Klaus Kammer.

Natočeno v SFB v roce 1963 (33 min.).

Inhaltsangabe: In dem „Bericht“, den Max Brod einmal die genialste Satire auf die jüdische Assimilation genannt hat, beschreibt der Redner seine beispiellose Karriere vom eingefangenen Affentier zum gebildeten Europäer. Um Dressur und Siechtum zu entrinnen, hat er das einzige Schlupfloch gewählt, das ihm mehr Freiraum bietet als der Käfig: es ist der Status Mensch. Der Preis ist hoch: „Und ich lernte, meine Herren. Ach man lernt, wenn man muß; man lernt, wenn man einen Ausweg will; man lernt rücksichtslos. Man beaufsichtigt sich selbst mit der Peitsche; man zerfleischt sich beim geringsten Widerstand. Die Affennatur raste, sich überkugelnd, aus mir hinaus und weg …“.

„Klaus Kammer expektoriert die komischen, bösen, verächtlichen und mit tragischer Hoffnungslosigkeit geladenen zwölf Seiten Text, die Kafka ein vermenschlichtes Affentier vor einer „Akademie“ sprechen läßt. Der Erfahrungsbericht eines domestizierten Gorilla. Eine „Entwicklung der Arten“, ernst genommen und ad absurdum geführt. Ein komischer Schreckenstext, voller Wehmut, Satire, Entlarvung und tiefsinnigem Schrecken.
Wie Kammer das, Affe im Gehrock, verleiblicht und darstellt, ist atembenehmend. Er kriecht, hangelt, springt an das Pult, geführt vom befrackten Akademie-Diener Willi Schmidt. Er entfaltet sein Manuskript. Er röchelt erst versuchsweise und äffisch. Dann beginnt er mit gehemmter Tierstimme zu sprechen.
Er pegelt seine Stimme wahrnehmbar erst einmal auf „menschlich“ ein. Und dann hält er jene ebenso komische wie furchtbare Rede, ohne je den Beiton einer Affenverfremdung aus der Stimme zu verlieren. Er spielt den Urwald mit und dessen dauernde Überwindung, wenn er plötzlich ins komisch Kreatürliche zurückfällt.
Das ist erst einmal eine Clownsleistung von höchsten Graden. Unversehens wird es immer mehr: eine Ehrung des Menschlichen durch die sinnfällig dargestellte Sehnsucht nach der Menschengestalt.“ (Friedrich Luft)

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