König Ubu (Král Ubu, 1990)
Alfréd Jarry. Rozhlasová úprava divadelní hry. Rozhlasová úprava Heinz Hostnig. Hudba Karl Heinz Gruber. Zvuk Karl Kraus. Střih Erna Strnad. Režie Heinz Hostnig.
Osoby a obsazení: otec Ubu ( Erwin Steinhauer), matka Ubu (Brigitte Svoboda), kapitán Vobruba /Jaucherl/ (Toni Böhm), posel / Fjodorovič / Renski (Peter Faerber), král Václav /Wenzelaus/ Schatten (Fritz Muliar),
Gfrastislaus (Rupert Henning), královna Rosanudel (Silvia Lukan), Bodeslaus / Gierigel (Olivier Lendl), Ladislaus / Bäucherl (Wolf Bachofner), notář (Helmut Schleser), car Alexis (Edd Stavjanik), Schläucherl (Holger Christian Gotha), generál Laszy (Albert Rolant), frontový zpravodaj / medvěd (Heinz Hostnig), stráž 1 / kozák (Bernd Spitzer), stráž 2 (August Schmölzer), stráž 3 / Rus (Alfred Reiterer).
Natočeno v koprodukci BR/NDR/ORF v roce 1990 (103 min.)
Ceny a vyznamenání: Hörspiel des Monats 09/1990.
Pozn.: Natočeno ve vídeňském dialektu!!
Pozn. 2: Vater Ubu möchte auf Drängen seiner Frau das verloren gegangene Königreich in Polen zurückgewinnen. Bei einer friedlichen Einladung bei dem neuen Herrscher greift er aus dem Hinterhalt an und kann die Macht wieder an sich reißen. Doch seine Regierung zehrt die Bevölkerung aus, keiner kann mehr die Unmengen an Steuern zahlen. Der vertriebene König kehrt zurück, Familie Ubu muss wieder fliehen. Sie hat ein zweites Mal in ihrer Gier die Chance verspielt, ein blühendes Königreich leiten zu können.
Mit ‚König Ubu‘ schuf Alfred Jarry, ein Vorläufer der Dadaisten und Surrealisten, 1896 eine mythische Gestalt in einer Welt grotesker, archetypischer Bilder. Der Skandalerfolg des Werks beruhte vor allem darauf, dass auf die traditionelle Handlungsführung verzichtet und eine obszöne Sprache mit absurden Elementen vermischt wurde. Ubu wurde zum Inbegriff des bornierten, opportunistischen Spießers. Mit beißender Ironie geißelt Jarry die Scheinmoral und stellt jede Art politischer und sozialer Macht in Frage. Der von niedrigsten Instinkten und höchster Machtgier besessene Bürger mutiert zum Bürgerschreck, als sich seine Gemeinheit gegen das einfache Volk richtet.
Das alle Bühnenkonventionen sprengende Stück strotzt vor literarischen Anspielungen und Parodien – vor allem auf Shakespeare-Figuren. Kein Wunder, dass es den österreichischen Schriftsteller H. C. Artmann reizte, das fast 100 Jahre alte, aber nach wie vor moderne Werk in eine neue deutsche bzw. „Wiener“ Fassung zu übertragen.
Expertenkommentar:
„H. C. Artmann ist der einzigartige Fall eines konservativen Avantgardisten, eines rückwärts gewandten Utopikers, eines Zeitlosen. Und wenn man dann dachte, man wisse, was er kann, dann fertigte er – grad vor einigen Jahren noch – eine so grandiose Übersetzung von Alfred Jarrys ‚PŠre Ubu‘ an, dass damit sowohl der französischen wie auch der Wiener Literatur gedient ist, denn er übertrug Vater Ubu so in den Wienerischen Dialekt, dass nie mehr eine hochdeutsche Übersetzung daneben sich wird halten können.“
„Im Wiener Dialekt ertönt das Stück schnarrend vital, erklingt auch nicht einfach als goutierbare Exotik, sondern jetzt kommt die blutig-gemütliche Vulgarität des Textes und die monströse Grobheit des französischen Stilgestus überhaupt erst richtig heraus“ (Jörg Drews).
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