Urbane Jazzgeschichten 1/5 (Dějiny městského jazzu, 2014)

Hudebně-dokumentární cyklus. Redakce Bettina Winkler.

Provází Julia Neupert.

Nastudoval SWR2 v roce 2014. Premiéra  24. – 28. 2. 2014 (SWR 2, 1 díl cca 55 min.) v cyklu „Musikstunde“.

Obsah: 1 Chicago – Jazz in der Großstadt – 2 New York – Only You … – 3 London – foggy & free! – 4 Berlin – Vom Ragtime zur Echtzeitmusik – 5 Far East Capital – Tokyo.

1 Chicago – Jazz in der Großstadt

Neben New Orleans und Kansas ist Chicago die dritte Stadt, nach der im Jazz eine eigene Stilrichtung benannt wurde. In den 1920er-Jahren wurde sie das Zentrum der damals noch jungen Musikform, als mit einer großen Migrationswelle Musiker wie King Oliver oder Louis Armstrong vom Mississippi-Delta an den Michigan-See kamen. Sie etablierten sich schnell und fanden bald Nachahmer. Deren oft belächelter imitatorischer Stil ist später als „Chicago-Jazz“ in die Geschichte eingegangen und hat dabei doch Eigenheiten ausgebildet, die prägend sein sollten für die weitere Entwicklung dieser Musik. Stehengeblieben ist sie in dieser Stadt jedenfalls nie, auch die experimentellen Klänge der AACM, der Association for the Advancement of Creative Musicians, haben hier ihre Heimat.

Musiktitel:
Emilia Giuliani: Capriccio für Gitarre
Siegfried Schwab (Gitarre)

Bud Freeman: „Crazy-O-Logy“
Bud Freeman and His Orchestra

Fred Fisher: „Chicago“ (That Toodling Town)
Frank Sinatra, Walter Melrose / Gant V. Rymal /

Marty Bloom: „Willie The Weeper“
Louis Armstrong’s Hot Seven

Ror Wolf: „Nächtliche Ausflüge aus: Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nord-Amerika“
Ror Wolf

Con Conrad /J. Russel Robinson: „Singin The Blues“
Bix Beidebecke, Frank Trumbauer Orchestra

Bud Freeman: „The Eel“
Bud Freeman and his Summa Cum Laude Orchestra

Benny Goodman: „After A While“
Benny Goodman and His Boys

Henry Mancini: „Mr. Lucky“
Donald Byrd, Pepper Adams Quintet feat. Herbie Hancock

Roscoe Mitchell: „Nice Guys“
Art Ensemble Of Chicago

Ken Vandermark: „That Was Now“ (fort he Volcano Suns)
The Vandermark 5

Henry Threadgill: „Lying Eyes“
Henry Threadgills Zooid

2 New York – Only You …

Wer Jazz sagt, muss auch New York sagen: Ohne diese Stadt ist nach wie vor kaum ein Gespräch über diese Musik denkbar. Denn sie hat so viel Jazzgeschichte erlebt, wie keine andere Metropole. Der Legende nach soll sogar der berühmte New Yorker Spitzname in den 1930er-Jahren von Jazzmusikern etabliert worden sein: „Auf dem Baum des Erfolgs hängen viele Äpfel, aber wenn du New York pflückst, dann pflückst du den größten von allen, den Big Apple“. Das scheint auch heute noch zu gelten, nach wie vor hat dieser Ort eine ganz besondere Anziehungskraft für die improvisierte Musik.

Musiktitel:
John Kander: Theme from New York, New York
Frank Sinatra

Herbie Nichols: 117th Street
Herbie Nichols
Al McKibbon
Max Roach

Duke Ellington: Cotton Club Stomp
Duke Ellington and His Cotton Club Orchestra
Duke Vernon: Autumn in New York
Ella Fitzgerald, Louis Armstrong, Oscar Peterson, Herb Ellis, Ray Brown, Louie Bellson

Cleo Henry: Boplicity
Miles Davis, J.J. Johnson, Sandy Siegelstein, John Barber, Lee Konitz, Gerry Mulligan, John Lewis, Nelson Boyd, Kenny Clark

Ornette Coleman: Arrival/The Saddest Day/ Reality
Rolf und Joachim Kühn Quartet

Dave Burrell: Black Robert
Dave Burrell und Ensemble

Roy Nathanson: Subway Noah
Roy Nathanson und Ensemble

Moppa Elliott: Zelienople
Mostly Other People Do The Killing

3 London – foggy & free!

Auch im Jazz hat man vor diesem Klischee nicht Halt gemacht: „A Foggy Day in London Town“ von George und Ira Gershwin ist als einer der charmantesten Songs über den Londoner Nebel ein beliebter Standard geworden. Die britische Hauptstadt entdeckte den Jazz wie viele andere europäische Metropolen nach dem Ersten Weltkrieg. Nach einer epigonalen Phase wurde sie ab Ende der 1950er-Jahre zu einer Keimzelle des europäischen Freejazz und bis heute hält sich auf der Insel die Tradition besonders experimentierfreudiger Gruppen.

Musiktitel:
Emilia Giuliani: Capriccio für Gitarre
Siegfried Schwab (Gitarre)

George Gershwin: „A Foggy Day (in London Town)“
Billie Holiday

Nick LaRocca: „Tiger Rag“
Original Dixieland Jazz Band

Walter Donaldson: „You’re Driving Me Crazy“
Jack Payne & The BBC Dance Orchestra

Tubby Hayes: „The Theme, On a Misty Night“
Ronnie Scott, Tubby Hayes, Terry Shannon, Jeff Clyne, Bill Eyden

Paul Rutherford: „2.B.Ornette“
The Spontaneous Music Ensemble

Tony Oxley, Adriano Orru: „Vertical Duo“
Tony Oxley, Adriano Orru

Evan Parker: „Aerobatics 1“, „Fingerprints 2“
Evan Parker

Johnny Burke, Robert Haggart: „What’s New“
Derek Bailey

Karl Jenkins: „Elastic Rock“
Nucleus

Dudu Pukwana: „MRA“
Brotherhood of Breath

Bronislaw Kaper: „Hi-Lili, hi-lo“
Django Bates, Josephine Crønholm, Michel Mondesir, Martin France, Iain Ballamy

Tom Arthurs: „Pollock“
Tom Arthurs, Ingrid Laubrock, Jez Franks, Max de Wardener, Tim Gile

Charles Mingus: „Nostalgia in Times Square“
Tim Garland’s Lighthouse Trio

4 Berlin – Vom Ragtime zur Echtzeitmusik

„Millionen von unterernährten, korrumpierten, verzweifelt geilen, wütend vergnügungssüchtigen Männern und Frauen torkeln und taumeln dahin im Jazz-Delirium“. Der Schriftsteller Klaus Mann erlebt sie zu Beginn der 1920er-Jahre mit, die Anfänge des Jazz in Deutschland – zuerst präsentierte sich diese Musik tatsächlich in den Tanzpalästen und Varietés von Berlin. Die Stadt ist seitdem immer ein Anlaufpunkt für den Jazz geblieben. Zeitweise und vor allem in den letzten Jahren entwickelte sich Berlin sogar zu einem der wichtigsten internationalen Zentren der improvisierten Musik mit vielen unterschiedlichen Szenen, Orten und stilistischen Strömungen.

Musiktitel:
Emilia Giuliani: Capriccio für Gitarre
Siegfried Schwab (Gitarre),Ernst Ulrich Deuker / Annette Humpe /

Frank Jürgen Krüger: „Berlin“
Carsten Daerr, Daniel Erdmann

Emmerich Kálmán: „Die Bajadere“, Operette in 3 Akten
„Fräulein, bitte, woll’n Sie Shimmy tanzen?“
Duett Louis-Philippe – Marietta 3. Akt
Regine Hermann (Sopran), Florian Simson (Tenor), SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern, Leitung: Peter Falk

Will Donaldson / Harry Alexander White: „Oh sister, ain’t that hot“
Eric Borchard’s Jazzband, Alice Francis / Goldielocks /

Johann Niegl: „James Ballroom“
Alice Francis

W.C. Handy: „St. Louis Blues“
Charlie And His Orchestra

Walter Dobschinski: „Dob’s Boogie“
Rolf Kühn, RIAS-Tanzorchester, Leitung: Werner Müller

Ernst Ludwig Petrowsky: „Kein Klagelied“
Ensemble Studio 4

Conrad Bauer / Peter Kowald: „Stein auf Bein“
Conrad Bauer, Peter Kowald

Thelonious Monk: „Ruby My Dear“
Thelonious Monk Quintet

Anthony Pateras / Lê Quan Ninh: „ #1 “
Duo Anthony Pateras-Lê Quan Ninh

Frank Möbus: „Berlin Mitte“
Der Rote Bereich, Kai Fagaschinski / Margareth Kammerer /

Christof Kurzmann / Michael Thieke: „Eric Kicks“
The Magic I.D.

Ulrich Gumpert: „Blue Circus“
Ulrich Gumpert, Ben Arbarbanel-Wolff, Jan Roder, Michael Griener

5 Far East Capital – Tokyo

„Live in Tokyo“: Diesen Untertitel tragen seit Jahrzehnten viele wichtige Jazzveröffentlichungen. Und das ist natürlich kein Zufall – die improvisierte Musik hat in dieser Stadt so viele Podien wie kaum anderswo auf der Welt: Allein über 80 Jazzclubs zählt Tokyo. Das Publikum hier, so schwärmen viele Musiker, sei sowieso internationale Spitze. Jazz, diese uramerikanische Kunstform hat sich aber nicht nur als solche in der asiatischen Kultur etabliert, sondern dort gleichermaßen Nährboden für eigenständige Entwicklungen gefunden. „Live in Tokyo“ verspricht jedenfalls oft auch besonders aufregende und experimentierfreudige Klänge.

Musikliste:
Emilia Giuliani: Capriccio für Gitarre
Siegfried Schwab (Gitarre)

Katsumi Sato: „Enter The Bride“
Yujiro Takahashi

Miyoshi Umeki: „Hanna Ko San oder Sayonara“
Miyoshi Umeki

Koichi Sugii: „Dreaming Of Home And Mother“
King Jazz Band

Toshiko Akiyoshi: „Between Me And Myself“
Toshiko Trio

Wayne Shorter: „Nelly Bly“
Art Blakey, Jazz Messengers

Keith Jarrett: „New Dance“
Keith Jarrett

Yosuke Yamashita: „ST II“
Yosuke Yamashita Trio, Otomo Yoshihide, Sachiko M,

Martin Brandlmayr, Axel Dörner: „allurement 2“
Otomo Yoshihide

Otomo Yoshihide: „Preach“
Otomo Yoshihide’s New Jazz Ensemble

Ryichi Sakamoto / Christian Fennesz: „0401“
Ryichi Sakamoto, Christian Fennesz

Hiromi Uehara: „Love and laughter“
Hiromi, Tony Grey, Martin Valihora

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