Geister in Princeton (Duchové v Princetonu, 2013)

princetonDaniel Kehlmann. Rozhlasová adaptace divadelní hry. Rozhlasová úprava Norbert Schaeffer. Hudba Martina Eisenreich. Technická spolupráce Anna Kuncio, Peter Kretschmann, Stefan Wirtitsch a Sabine Kaufmann. Asistenti režie Danielle Gassner a Ralf Jordan. Redakce Henning Rademacher. Režie Norbert Schaeffer.

Osoby a obsazení:  Kurt Gödel (Wolfram Berger), Adele Gödel (Petra Morzé), Neumann (Erwin Steinhauer), Schlick (Johann Adam Oest), Einstein (Erich Schleyer). Dále účinkují Franz Josef Csencsits), Michael Dangl, Gerti Drassl, Lucas Gregorowicz, Florentin Groll, Yuki Iwamoto, Simon Jaritz, Marcus Kiepe, Thomas Reisinger, Dietrich Siegl a Wenzel Votava.

Nastudovaly stanice NDR a ORF v roce 2013. Premiéra 19. 2. 2013 (NDR Kultur, 78 min.). Vydal Argon Verlag, Berlin v roce 2013 (1CD, ISBN 9783839812495).

Pozn.: Für sein Stück „Geister in Princeton“ erhielt Bestseller-Autor Daniel Kehlmann 2012 den „Nestroy-Preis“.
NDR Kultur sendet eine Hörspiel, basierend auf Kehlmanns Theaterstück.

Lit.: anonym: Geister in Princeton. In Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. 4.2013 (recenze). – Cit.: Eine höchst angeregte Empfehlung gibt Rezensent Alexander Košenina für diese auf Daniel Kehlmanns Theaterstück basierende Hörspielfassung: Ihm gefällt beides, das Stück und Norbert Schaeffers Inszenierung. In farbiger Nacherzählung lässt Košenina das Stück Revue passieren, erzählt von der Freundschaft Gödels mit Einstein, von dem Missverständnis, Gödel sei Jude gewesen, das zu seiner Emigration beitrug, von seiner wahnhaften Angst vergiftet zu werden, so dass seine geliebte Frau ihm alles vorkosten musste und er starb, als sie ihm Krankenhaus war – weil er nichts aß. Natürlich geht es auch um die logischen und mathematischen Probleme, die Kehlmann, wenn man Košenina glaubt, virtuos und anmutig aufbereitet hat. Anders als Gauß in Kehlmanns berühmter „Vermessung der Welt“ scheint ihm Gödel als Mathematiker-Figur kein bisschen klischeehaft. Und es geht auch durchaus um tiefe Einsichten, etwa die, „dass die Widerspruchsfreiheit des Kalküls“ innerhalb seiner Herleitungen nicht bewiesen werden kann und dass man darum – nach einem Satz Wittgensteins – die Leiter wegwerfen müsse, nachdem man sie bestiegen hat.

Obsah:

Eine Aufbahrungshalle in Princeton, New Jersey, Januar 1978. Adele Gödel steht vor dem Sarg ihres Mannes. Während sie im Krankenhaus lag und sich von den Folgen einer Hüftoperation erholte, hat ihr Mann, Kurt Gödel, jede Nahrungsaufnahme verweigert, sich zu Tode gehungert – aus Angst, vergiftet zu werden. Nun wird ihm posthum, durch Botschaftsrat Strinetzki, der Große Staatspreis zweiter Klasse der Republik Österreich verliehen. Denn Gödel war ein genialer Mathema – tiker, dazu der größte Logiker seit Aristoteles. Am 6. September 1930, mit vierundzwanzig Jahren, revolutionierte er auf einer Tagung für Erkenntnislehre in Königsberg die mathematische Logik mit seinem „Unvollständigkeitssatz“, nach dem es Sätze gebe, die zwar richtig, im formalen System der Mathematik aber unentscheidbar seien, also nicht beweisbar – und dass sich dies beweisen lasse. Da Gödel wenig später außerdem beweist, dass Zeitreisen theoretisch möglich seien, wohnt er in Kehlmanns Stück folgerichtig auch seiner eigenen Bestattung bei. Dort hält er Rückschau auf sein Leben: Die Kindheit in Brünn, das Studentenleben in Wien, die wöchentlichen Sitzungen im Wiener Kreis, die Flucht vor den Nazis in die USA, die Bekanntschaft mit Albert Einstein in Princeton.

Daniel Kehlmanns raffiniertes Spiel mit Fakten und Fiktionen wurde 2011 im Schauspielhaus Graz uraufgeführt. In der vom NORDDEUTSCHEN RUNDFUNK und vom ORF gemeinsam realisierten Hörspielfassung spielen in der Regie von Norbert Schaeffer unter anderem Wolfram Berger (als Kurt Gödel), Petra Morzé, Gerti Drassl, Erwin Steinhauer und Johann Adam Oest.

O autorovi

Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, debütierte als 22-Jähriger mit dem Roman „Beerholms Vorstellung“ (1997). Mit dem Roman „Die Vermessung der Welt“ (2005) gelang ihm der Durchbruch. Für seine Romane, die inzwischen weltweit in mehr als vierzig Sprachen übersetzt wurden, und seine Erzählungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen: „Candide-Preis“ 2005, „Heimito von Doderer-Preis“ (2006), „Heinrich-von-Kleist-Preis“ (2006), „GRAND PRIX du Livre des dirigeants“ (2007), „Per-Olov-Enquist-Preis“ (2008), „Thomas-Mann-Preis (2008), „Prix Cévennes“ (2010).

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