Die gekaufte Prüfung (Zaplacená zkouška, 1950)

Günther Eich. Rozhlasová hra. Režie Fritz Schröder-Jahn.

Osoby a obsazení: Balfrin (Hans Paetsch), Wolburg (Eduard Marks), paní Wolburgová (Annemarie Schradiek), Richard Wolburg (Andreas von der Meden), paní Weberová (Gerd Martienzen), Erika Weberová (Evi Gotthardt), paní Weberová (Lotte Klein), Pedell (Max Zawislak), student  (Manfred Lotsch).

Natočeno 1950. Premiéra 20. 12. 1950 (64 min.). Repríza 20. 8. 2000 (Deutschlandradio) v cyklu „Vor 50 Jahren“. K poslechu zde.

Pozn.: „Wir müssen Sie darauf vorbereiten, dass das, was wir heute bringen, nicht wie gewöhnlich einen Anfang und ein Ende, eine Entwicklung und Lösung hat.“ Eich greift den Fall einer zu Schwarzmarktzeiten stattgefundenen Korruption auf, der sich zwei Studienräte und ein Abiturient schuldig gemacht haben. Während der eine Lehrer leichtfertig über dieses Vergehen hinweggeht, ficht der andere einen schweren Kampf aus zwischen Gewissenspflicht und moralischer Verantwortung seinen hungernden Kinder gegenüber. Eichs Hörspiel setzt bei Brechts Versuch einer direkten Einbeziehung des Hörers an. Es endet mit drei Schlussversionen, die Entscheidung obliegt dem Hörer. (anotace)

Lit.: anonym: Die gekaufte Prüfung. In Wikipedia, b. d. (encyklopedické heslo). – Cit: Die gekaufte Prüfung ist ein Hörspiel von Günter Eich, das am 20. Dezember 1950 unter der Regie von Fritz Schröder-Jahn im NWDR gesendet wurde. Am 18. März 1952 brachte der SWF eine Neuproduktion (Regie: Gerd Beermann).

Verzeihliche Sünden im Überlebenskampf nach dem Kriege werden von einem Autor aufs Korn genommen, der Kategorien wie „Gewissen, Pflicht, Wahrheit und Ehre“ nicht auf die leichte Schulter nehmen möchte.

Inhalt

Anfang 1948 in Westdeutschland: Der Gymnasiast Fritz Weber schachert auf dem Schwarzmarkt wesentlich erfolgreicher als er auf dem Gymnasium für das bevorstehende Abitur lernt. So will er sich das Abitur bei seinen beiden Lehrern kaufen. Mit Studienrat Dr. Balfrin kommt er rasch ins Geschäft. Für fünf Kilogramm Bohnenkaffee, fünf Kilogramm Fett und ein paar Päckchen Amizigaretten lässt sich der Lehrer ohne Weiteres bestechen. Allerdings Studienrat Dr. Martin Wolburg, der andere Lehrer, erweist sich zunächst als harter Brocken. Frau Luise Wolburg hält jedoch dem Gatten vor, der ehrenhafte Widerstand ließe die drei gemeinsamen Kinder hungern. Dr. Wolburg gibt klein bei. Zehn Kilogramm Lebensmittel sind der Preis für die Lieferung von Informationen, die Fritz Weber die Hürde Abitur doch noch passieren lassen.

Nach der Währungsreform – keiner im Lande, der arbeitet, muss noch hungern – plagt Wolburg das Gewissen so sehr, dass er sich selbst bezichtigen will. Balfrin, inzwischen zum Direktor des Gymnasiums aufgestiegen, möchte davon überhaupt nichts wissen. Der Direktor erhält von Kollegen Wolburg einen Tag Bedenkzeit und bittet Fritz Webers Mutter um eine Unterredung mit dem störrischen Wolburg. Das laufende Studium des Sohnes dürfe doch nicht gefährdet werden. Wolburg wird von der besorgten Mutter aufgesucht und vertröstet die Frau nach ihrem Vortrag auf den nächsten Tag. Damit endet das Hörstück nach dem Willen Günter Eichs ohne Lösung. Der Hörer muss das Ende selbst finden.

Der produzierenden Rundfunkanstalt gelang es dennoch, dem Hörer sich zwischen drei Lösungen entscheiden zu lassen. Eichs schließlich doch noch widerwillig-missmutig gelieferte Version soll die unten letztgenannte gewesen sein. Die ersten beiden Lösungen stammen von anderen Autoren.

Balfrin wird von Wolburg zur schriftlichen Meldung an die vorgesetzte Behörde genötigt.
Wolburg hört auf seinen Direktor Balfrin und auf seine Gattin Luise. Die Geschichte verläuft im Sande. Wolburg will sein Gewissen reinwaschen. Gutes im Stillen tun ist die Devise.
Wolburg begeht Suizid.

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