Der Tiger Jussuf (Tygr Jussuf, 1985)

Günter Eich. Původní rozhlasová hra (2. verze). Hudba Friedrich Scholz. Zvuk Karlheinz Stoll. Režie Otto Düben.

Osoby a obsazení: Jussuf (Wolfgang Reichmann), William (Lambert Hamel), Anita (Cornelia Froboess), Richard (Horst Bollmann), Paula (Eva Ingeborg Scholz),  Rimböck (Thomas Holtzmann), Ottilie (Edda Seippel), Maximilian (Hans Michael Rehberg), Cortes (Jörg Hube).

Nastudoval SDR v roce 1985. Premiéra 10. 2. 1985 (SDR, 72 min.; stereo). Repríza 30. 1. 2007 (MDR Figaro, 22:00 h.).

Lit.: anonym: Der Tiger Jussuf. In web Wikipedia, b. d. (encyklopedické heslo). – Cit.: Der Tiger Jussuf ist ein Hörspiel von Günter Eich, das in zwei Versionen aus den Jahren 1952 und 1962 existiert.
Die Zweitfassung sei seltener gesendet worden. Die häufigen Gestalt­umwandlungen der Figuren fordern den Hörer. Die Gesetze der Logik sind nämlich über weite Strecken außer Kraft gesetzt. Schwitzke nennt das „komplizierte“ Stück dann auch „sprunghafte Tigergeschichte“. Piontek spricht von einem „metarealistischen Funkstück“ und erläutert die „märchenhafte“ Konstellation: Wenn Jussuf die Gestalt irgendeines Menschen annimmt, muss dieser dafür Tiger werden.
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Die 1985 vom SDR produzierte Neuinszenierung des „Tiger Jussuf“ basiert auf der wenig bekannt gewordenen Neufassung, die Günter Eich 1959 – also sieben Jahre nach der Ursendung – vorgenommen hat.
In diesem gleichzeitig phantastischen und doch logisch konsequenten Verwandlungsspiel bleibt ein Phänomen konstant: Die Beziehung zwischen Mann und Frau erweist sich als eine Konstellation von Macht und Ohnmacht, Unterdrückung und Ausgeliefertsein, Fressen oder Gefressenwerden. Seien es nun der Bäcker Richard und seine despotische Frau Paula, der Kommerziennat Rimböck und seine verhärmte Ottilie, oder Max, der ebenso Kommerzienrats- wie Bäckerssohn sein kann, und die geldgierige Kunstreiterin Anita – die Identitäten in diesem bestialisch-menschlichen Spiel sind austauschbar. So wird Jussuf, der ausgebrochene Zirkustiger, der Menschen zerreißt oder sich zum Manschen verwandelt, zum Symbol für die verborgene, dunkle Seite aller Figuren in diesem ganz alltäglichen Ausbeutungszirkus.
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Inhaltsangabe:
Die 1985 vom SDR produzierte Neuinszenierung des „Tiger Jussuf“ basiert auf der wenig bekannt gewordenen Neufassung, die Günter Eich 1959 – also sieben Jahre nach der Ursendung – vorgenommen hat.
In diesem gleichzeitig phantastischen und doch logisch konsequenten Verwandlungsspiel bleibt ein Phänomen konstant: Die Beziehung zwischen Mann und Frau erweist sich als eine Konstellation von Macht und Ohnmacht, Unterdrückung und Ausgeliefertsein, Fressen oder Gefressenwerden. Seien es nun der Bäcker Richard und seine despotische Frau Paula, der Kommerziennat Rimböck und seine verhärmte Ottilie, oder Max, der ebenso Kommerzienrats- wie Bäckerssohn sein kann, und die geldgierige Kunstreiterin Anita – die Identitäten in diesem bestialisch-menschlichen Spiel sind austauschbar. So wird Jussuf, der ausgebrochene Zirkustiger, der Menschen zerreißt oder sich zum Manschen verwandelt, zum Symbol für die verborgene, dunkle Seite aller Figuren in diesem ganz alltäglichen Ausbeutungszirkus.
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„Der Tiger Jussuf“ – Manege frei für eine durchgedrehte Fabel
„Der Tiger Jussuf“ ist kein einfaches Hörspiel für die Zuhörer, da die Figuren oft ihre Gestalt verändern. Die Erstfassung ist schon über fünfzig Jahre alt, doch bis heute hat es sich gehalten und fordert den Hörer in Form einer durchgedrehten Fabel über die Beziehung zwischen Mann und Frau.

Bis Mitte der 1980er Jahre fast unbekannt, blieb diese im Jahre 1959 von Günter Eich geschriebene Neufassung seines Hörspiels „Der Tiger Jussuf“.

In diesem gleichzeitig fantastischen und doch logisch konsequenten Verwandlungsspiel bleibt ein Phänomen konstant: Die Beziehung zwischen Mann und Frau erweist sich als eine Konstellation von Macht und Ohnmacht, Unterdrückung und Ausgeliefertsein, Fressen oder Gefressenwerden.

Sei es nun der Bäcker Richard und seine despotische Frau Paula, der Kommerzienrat Rimböck und seine verhärmte Ottilie, oder Max, der ebenso Kommerzienrats- wie Bäckerssohn sein kann, und die geldgierige Kunstreiterin Anita – die Identitäten in diesem bestialisch-menschlichen Spiel sind austauschbar.

So wird Jussuf, der ausgebrochene Zirkustiger, der Menschen zerreißt oder sich zum Menschen verwandelt, zum Symbol für die verborgene, dunkle Seite aller Figuren in diesem ganz alltäglichen Ausbeutungszirkus.
(Phonostar.de)
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Produktionen:

Erste Fassung
1952 – Der Tiger Jussuf (I)(Entstanden 1952) NWDR 1952, Ursendung 15. 8. 1952, Regie: Kurt Reiss, Musik: Siegfried Franz. Mit Siegfried Wischnewski, Gisela Trowe, Wolfgang Wahl, Max Walter Sieg, u.a.
1952 – Der Tiger Jussuf (I)(Entstanden 1952) SDR 1952, Ursendung 12. 10. 1952, Regie: Walter Knaus. Mit Hans Mahnke, Claus Hofer, Lucy Valenta, Hans Simshäuser, u.a.
1953 – Der Tiger Jussuf (I)(Entstanden 1952) HR 1953, Ursendung 3. 3. 1953, Regie: Irmfried Wilimzig. Mit Bernhard Minetti, Arno Assmann, Lola Müthel, Heinz Schimmelpfennig, u.a.

Zweite Fassung
1962 – Der Tiger Jussuf (II)(Entstanden 1959) BR 1962, Ursendung 20. 3. 1962 Otto Kurth (Neufassung – 17.11. bis 11.12.1958 und 2.1. bis 21.1.1959 geschrieben). Mit Hanns Ernst Jäger, Wolfgang Büttner, Margarete Carl, Max Mairich, u.a.
1967 – Der Tiger Jussuf (II)(Entstanden 1959) ORF – Wien 1967, Ursendung 21. 1. 1967, Regie: Hilde Schwanda. Musik: Otto Walter. Mit Guido Wieland, Ernst Meister, Erika Pluhar, Oskar Wegrostek, Lilli Stepanek, u.a.
1981 – Kontokorrent (eine Szene aus Der Tiger Jussuf (II))(Entstanden 1959) DRS 1981 Rainer zur Linde (Vielleicht nur diese eine Szene? Oder existiert auch eine Produktion des ganzen Stücks?)
1985 – Der Tiger Jussuf (II)(Entstanden 1959) SDR 1962, Ursendung 10. 2. 1985, Regie: Otto Düben. Musik: Friedrich Scholz. Mit Wolfgang Reichmann, Lambert Hamel, Cornelia Froboess, Horst Bollmann, Eva Ingeborg Scholz, u.a.
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