Montauk 1/2 (2011)
Max Frisch. Dvoudílná rozhlasová dramatizace povídky. Rozhlasová dramatizace Leonhard Koppelmann. Hudba Fritz Hauser. Režie Leonhard Koppelmann.
Osoby a obsazení: Max (Ueli Jäggi), Lynn (Monica Gillette), Uwe (Thomas Sarbacher), Marianne (Susanne-Marie Wrage). Dále hrají Rudolf Kaspar, Elisabeth Schnell, Päivi Stalder, Geri Dillier, Britta Spichiger, Anina Barandun, Isabel Schaerer, Reto Ott.
Produkce SWR/DRS v roce 2011. Premiéra 7. a 14. 5. 2011 (DRS 2, celkem 170 min.).
Pozn.: Dieses Zitat stellt Max Frisch seiner Erzählung »Montauk« voran. Während einer Lesereise lernt der Schriftsteller in New York die halb so alte Verlagsangestellte Lynn kennen. Sie verbringen ein Wochenende im Mai 1974 in Montauk, an der Nordspitze von Long Island. Doch ist ihnen beiden von Anfang an klar, dass er am darauf folgenden Dienstag zurück nach Europa fliegen wird, um dort seinen 63. Geburtstag zu feiern. Für die Zeit nach dem Abschied vereinbaren sie, sich weder anzurufen, noch zu schreiben, allenfalls eine Ansichtskarte zum Jahrestag ihrer Begegnung soll erlaubt sein.
Schon durch das einleitende Montaigne-Zitat erklärt Max Frisch seine Absicht, dieses Wochenende »aufrichtig« in Worte fassen und beschreiben zu wollen, »ohne etwas dabei zu erfinden«. Doch seine Vergangenheit und die damit verbundenen Erfahrungen und Erinnerungen drängen sich immer wieder in den Vordergrund. So muss er, während eines einsamen Strandspaziergangs, seine Geliebte Lynn hat er schlafend in der Pension zurückgelassen, unwillkürlich wieder an einen Strandspaziergang vor 16 Jahren denken – damals lag die junge Ingeborg Bachmann schlafend in seinem Zimmer. Déjà-vu-Erlebnisse durchziehen Frischs gesamte Erzählung – Leben in Wiederholungen, gleichermaßen als Erstarrung in der Wiederholung.
In einer Collage aus Erinnerungen, Tagebuchauszügen, Selbstreflexionen und anderem autobiographischem Material, seziert Frisch hier sein Lebens- und Liebesbild. Die Hörspielfassung greift diese Kaleidoskopstruktur auf und erweitert sie um zusätzliches biographisches Material, u. a. Frischs »Entwürfe zu einem dritten Tagebuch«, die 2010 aus dem Nachlass veröffentlicht wurden. Durch diese Erweiterung wird der Versuch unternommen, die Problematik eines »aufrichtigen« Schreibens im Werk selbst zu spiegeln.
„Montauk“ von Max Frisch zum ersten Mal als Hörspiel!
Die Erzählung „Montauk“ zählt zu den Höhepunkten des Prosawerkes von Max Frisch. In jedem Fall ist dieses Buch über die Liebe ein radikal subjektives Stück Literatur, das bis heute Maßstäbe setzt. Zum 100. Geburtstag des Schweizer Schriftstellers präsentiert SWR2 am 8. und 15. Mai 2011 erstmals eine Hörspielfassung von ?Montauk? (Produktion SWR/SRF).
In einer Collage aus Erinnerungen, Tagebuchauszügen und Selbstreflexionen seziert Frisch in der 1975 veröffentlichten Erzählung sein Lebens- und Liebesbild. Die Hörspielbearbeitung von Leonhard Koppelmann ergänzt die offene Struktur der literarischen Vorlage mit Briefen von Uwe Johnson und Marianne Frisch, die sich als persönlich Betroffene mit der Frage auseinandersetzen: Wie privat darf eine Veröffentlichung sein? Unter der Regie von Leonhard Koppelmann ist Ueli Jäggi in der Rolle des Max zu hören.
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