Little Enemyz (Malí nepřátelé, 2009)

Eberhard Petschinka. Rozhlasová hra. Hudba Marilyn Manson a Wolfgang Mitterer. Režie Eberhard Petschinka.

Účinkují Sama Tchabana, Francis Okpata, Nomathamsanqa Mkwananzi, Future Sibanda, Nkuluweko Innocent Dube, Naleli Kouba, Hisbavit Ashenafi, Magonya Silethemba, Demba Baldeh, Ihala Orji a další.

Nastudovalo  ORF v roce 2009. Premiéra 27. 10. 2009 (ORF,  42 min.).

Lit.: Bureš, Michal: Zhodnocení semináře. In Sborník jarních akcí. Praha:  Sdružení pro rozhlasovou tvorbu, 2008 (hodnocení). – Cit.: (…)  hra z rakouské produkce, kterou její autor a režisér Eberhard Petschinka nazval „Little Enemyz/Malí nepřátelé“. Vznikla podle románu afrického autora Uzodinma Iweala „Bestie bez národnosti“. Třičtvrtěhodinová jízda natočená s neherci, bohatě zvukově vypravená, dokonale zrytmizovaná, vyprávějící příběh dospívajícího Aga, který se dostane do vojenské jednotky, jíž velí Komandant.
Komandant křičí: „Ke mně! Ať už jsi tady. Vidíš toho psa? Chceš být voják? Tak ho zab! Zab ho!“ V hlavě mi to křičí: NE! Ale ani nemukám. Říkám si: Když zabiju, propadnu peklu. Komandant znovu zakřičí: „Zab ho!“
V diskusi, která po hře následovala, byla tato inscenace označena za chladnou, místy vypočítavou, pohrávající si s posluchačovými emocemi. Oceněna byla práce se scénářem a jeho realizací: režisér od prvopočátku dílo komponuje, je přítomen jeho zrodu od nejmenšího detailu. To se v našich vodách tak často nevidí; jeden připraví scénář, druhý natočí hudbu, třetí vytvoří zvukovou ambaláž, čtvrtý natočí herecké party a poté se všechny komponenty navrství na sebe. Bol je jeden: fyzický průnik vrstev ještě neznamená jejich ideovou celistvost. Často tak doplácíme na neschopnost komunikace a tvůrčího setkávání. Jistě, není čas… Petschinka si ho ale najít dokáže.

Lit.: Iweala, Uzodinma: Little Enemyz. In web 0RF, 2010 (článek). – Cit.: Die Geschichte des afrikanischen Kindersoldaten Agu wird von Uzodinma Iweala in einer poetischen Kunstsprache erzählt. Für sein Hörspiel hat Regisseur Petschinka auch auf musikalischer Ebene das Grauen mit den Mitteln des Radios neu erschaffen.

„Wer dieses Buch zuklappt“, schrieb Bartholomäus Grill, der Afrika-Korrespondent der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT, „muss kein anderes mehr zum Thema lesen. All die Versuche von ehemaligen Kindersoldaten, ihren Leidensweg authentisch zu schildern, verblassen neben diesem grandiosen und furchterregenden Roman“. Der nigerianische Autor Uzodinma Iweala war erst 23-jährig, als sein erster Roman „Beasts of No Nations“ im Jahr 2005 bei HarperCollins in London erschien und schon bald mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.

(…) Iweala entstammt der nigerianischen Ethnie der Ibo, wuchs in der Nähe von Washington auf und studierte Creative Writing an der Harvard University. Thema seiner Abschlussarbeit waren Kindersoldaten in Afrika, ein Thema, das ihn seit seiner Schulzeit nicht losliess.

Die Geschichte des afrikanischen Jungen Agu wird von Uzodinma Iweala in der Ichform und in einer poetischen Kunstsprache erzählt, die Anleihen beim nigerianischen Pidgin-English nimmt. Agu, der den Vater verliert und von Mutter und Schwester verlassen ist, wird von Soldaten gefangen genommen und für eine Kinderarmee zwangsrekrutiert. Mitmachen oder selbst zu sterben sind Agus Alternativen. Für das Gewehr noch zu klein, muss der Junge mit der Machete töten. Bald erlebt Agu die barbarische Faszination des Tötens und verfällt mehr und mehr einem instinktiven Trieb. Gegen seinen Willen verliert er sich in einem Strudel aus Gewalt, Blut und Entbehrungen.

Akustisch verfilmt

Vom englischen Originaltext ausgehend, hat der Regisseur Petschinka die Geschichte des kleinen Agu akustisch verfilmt. Weil vorerst noch keine deutsche Übersetzung existierte, begann Petschinka, den Roman selbst zu übersetzen. Für das Hörspiel beließ der Regisseur die Sprache des Hauptdarstellers in einer Mischung aus Deutsch und Englisch, die anderen Figuren sind in englischer Sprache zu hören. Seine Darsteller in „Little Enemyz“ sind ausschließlich Laiendarsteller.

Die musikalische Ebene ist für den Versuch, den Krieg akustisch darzustellen, illustrativ und emotionell zu wirken, so Petschinka, enorm wichtig. Wobei Musik und Geräusch für ihn hier ebenbürtig sind. Die Kompositionen von Wolfgang Mitterer, mit dem Petschinka bereits jahrelang zusammenarbeitet, werden von der martialischen Musik von Marylin Manson ergänzt. Mit Hilfe der afrikanischen Laiendarsteller und der Musik von Manson und Mitterer erzeugt Petschinka ein Bild, das das Grauen nicht abbildet, sondern mit den Mitteln des Radios neu erschafft.
Zu den Autoren

Der 1982 geborene Uzodinma Iweala wuchs in der Nähe von Washington auf und studierte Creative Writing in Harvard. Seinen Debütroman „Du sollst Bestie sein! “ verfasste er mit nur 23 Jahren und erhielt dafür bisher neun Auszeichnungen, darunter den Barnes&Noble 2005 Discover Neben der Arbeit als Schriftsteller studiert Uzodinma Iweala Medizin und lebt in New York und Lagos, Nigeria.

Eberhard Petschinka, geboren 1953, lebt in Wien. Schriftsteller, Maler, Autor und Regisseur zahlreicher Radiostücke. Ausgezeichnet mit den wichtigsten Hörspielpreisen. Zuletzt gewann Petschinka mit seiner Papstsatire „Santo Subito“ (MDR/ORF) 2007 den Prix Europa für das „beste europäische Hörspiel des Jahres“ und 2008 den weltweit angesehenen Prix Italia. 2009 wurde Petschinka für sein Lebenswerk mit dem Günter-Eich-Preis ausgezeichnet.

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